Schnorcheln. Zugegeben, ein wenig ästhetisches Wort. Und auch die Vorstellung, mit dem Rücken nach oben im Wasser zu treiben und dabei nur durch ein kleines Rohr zu atmen, klingt nicht für jeden auf Anhieb nach einer Beschäftigung, der man im Urlaub freiwillig nachgehen möchte – doch wer es einmal ausprobiert hat, der kommt danach meistens aus dem Schwärmen nicht heraus. Wie sehr sich der erste Tauchgang allerdings lohnt, das hängt vor allen Dingen davon ab, wo man schnorchelt. Dabei müssen es nicht gleich die Malediven sein, spektakuläre Unterwasserwelten gibt es auch in Europa. Wir haben euch ein paar der schönsten Schnorchelspots zusammengestellt, die definitiv zum Abtauchen einladen. Vielleicht sogar schon im nächsten Urlaub?
Portugal
Hier im Atlantik befinden sich einige der schönsten Schnorchelgebiete Europas. Wer seinen Urlaub an der Algarve verbringt, hat es nicht weit zu vielen, atemberaubenden Unterwasserhöhlen, Seegraswäldern, imposanten Steilwänden und sogar Schiffwracks. Und man bleibt nicht lange alleine: Zackenbarsche und Muränen sind hier ebenso zu Hause wie Tintenfische, Langusten, Kalmare oder Drachenköpfe. Auch Hummer und Seepferdchen tummeln sich zwischen den Anemonen. Wer das ganz besondere Highlight sucht, der unternimmt einen Ausflug zu den Azoreninseln. Mit ein bisschen Glück lassen sich hier sogar Wale und Delfine beobachten!
Frankreich
Versunkene Schiffe, Korallenriffs und Höhlen – Die Mittelmeerküste hat neugierigen Schnorchlern so einiges zu bieten und ist vor allem dank der angenehmen Wassertemperaturen sehr beliebt. Auf Korsika lohnt sich der Sprung ins Wasser für Schnorchel-Anfänger auf jeden Fall an der Ostküste, da sie etwas strömungsärmer ist. Wer schon ein wenig Übung hat, findet an der Westküste viele felsige Buchten, in denen zahlreiche Meeresbewohner zu entdecken sind. Ein ganz besonderes Reiseziel ist das Meeresreservat von Banyuls-Cerberé im Süden der Region Languedoc-Roussillon, nicht nur Frankreichs erstes Naturschutzgebiet, sondern auch das einzige, das sich vollständig im Meer befindet. Entlang der Küste erstreckt es sich über 6,5 km und lässt sich während der Hochsaison sogar über einen offiziellen Unterwasserlehrpfad mit Schnorchel, Taucherbrille und Flossen erkunden. Hier gibt es Muscheln und verschiedene Fischarten zu bewundern, außerdem auch rote Korallen und Neptungräser.
Campingplätze an der Côte d’Azur
Campingplätze in Languedoc-Roussillon
Campingplätze Korsika
Griechenland
Griechenland gilt als eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen und fasziniert auch unterhalb der Wasseroberfläche. Ob alleine oder innerhalb geführter Schnorcheltouren, hier gibt es zahlreiche Spots, die auch bei Anfängern für unvergessliche Momente sorgen. Flinke Meerespfauen, neugierige Barracudas und beeindruckende Zackenbarsche lassen sich mit etwas Glück bei fast jedem Tauchgang blicken. In den stilleren Gewässern verstecken sich die neonblauen Mönchsfische und auch Oktopusse geben sich hier gerne die Ehre. Die weißen Strände der Insel Zakynthos sind während der Hochsaison nicht nur bei Urlaubern schwer begehrt: Die Weibchen der sogenannten „unechten Karettschildkröte“ haben dort ihre Nistplätze. Wer also gerne einmal mit (vielen!) Meeresschildkröten schwimmen möchte, hat hier besonders gute Chancen.
Italien
Hier an den langen Stränden der Adria im Osten und dem Tyrrhenischen Meer im Westen, befinden sich die bekanntesten Schnorchelplätze Europas – das macht die Entscheidung für einen perfekten Schnorchelurlaub nicht unbedingt einfach. Die Unterwasserwelt ist überall vielfältig, gerade in den felsenreichen Küstengebieten. Egal ob Cinque Terre, der Küstenstreifen entlang der italienischen Riviera im Nordwesten Italiens, die Insel Ischia im Golf von Neapel, die Lagunenlandschaft vor Venedig oder Capri mit seinen vielen kleinen Grotten…
Wer seinen Urlaub in Italien verbringt, sollte Schnorchel und Taucherbrille auf jeden Fall dabei haben.
Auch rund um Sizilien erstrecken sich traumhafte Unterwasserwelten. Palermo, Taormina, Syrakus oder auch die kleinen vorgelagerten Inseln wie Pantelleria und Ustica laden zu spektakulären Schnorchel-Ausflügen ein. Das Areal rund um die Vulkaninsel Ustica ist das erste Unterwasser-Naturschutzgebiet Italiens. Hier ist die Artenvielfalt daher besonders bunt und vielseitig und wird durch das dunkle Vulkangestein ganz speziell in Szene gesetzt. Ein besonderes Highlight sind auch die Zyklopeninseln vor der Ostküste Siziliens, die man bei einem Tauchgang in Aci Trezza bewundern kann.
Campingplätze an der Adriatischen Küste
Campingplätze in der Toskana
Campingplatz Sizilien
Die Unterwasserlandschaft von Elba ist für Schnorchelfans ein echtes Muss. Die Insel im toskanischen Archipel ist nicht nur für die großen roten Fächerkorallen bekannt. Im glasklaren Wasser um das Capo Sant’Andrea wachsen große Flächen des Seegrases Posidonia, das einen perfekten Lebensraum für Salpen, Lippfische, Brassen oder Pfeifenfische bietet. Einer der beliebtesten Spots ist natürlich Pomonte, denn hier lässt sich das Schiffswrack des Handelsschiffes „Elviscot“ bewundern, das in nur zehn Metern Tiefe liegt und daher auch für Schnorchler gut zu erkunden ist.
Kroatien
Vsar, Makarska, und Pula – sie gelten als wahre Schnorchelparadiese. Im kristallklaren Wasser ist eine Sicht von bis zu 50 Metern Tiefe keine Seltenheit – eine perfekte Bedingung um einen Blick auf die seltene Steckmuschel zu werfen, die bis zu einem Meter lang und bis zu fünfundzwanzig Jahre alt werden kann – und unter strengem Naturschutz steht. In den vielen kleinen Buchten leben Wasserschildkröten, Oktopusse, Seespinnen und Seehasen und vor den Küsten lässt sich sogar so manches Schiffswrack entdecken. Perfekte Schnorchelbedingungen gibt es zum Beispiel auch rund um die Insel Losinj. Schon seit über hundert Jahren zieht die Suncana-Bucht hier schon wasserbegeisterte Urlauber an.
Spanien
Einige der wundervollsten Strände der Mittelmeerküste findet man entlang der Costa Brava. Vor allem die kleineren Seitenstrände eignen sich hervorragend zum Schnorcheln, da dank des felsigen Untergrundes eine noch bessere Sicht auf die dortige Artenvielfalt gegeben ist. Der kleine katalanische Ort Roses, im Nordosten Spaniens erfreut sich daher besonders großer Beliebtheit. Doch auch vor bei Sant Feliu de Guixols oder Empuriabrava lohnt sich ein Tauchgang vor der Costa Brava in jedem Fall. Faszinierende Korallenriffe und idyllische Seegraswälder zaubern eine spektakuläre Farbenvielfalt und bieten vielen Fisch- und Krebsarten ein Zuhause.
Campingplätze an der Costa Brava
Taucherbrille, Flossen und Schnorchel – mehr braucht es gar nicht um die einzigartige Unterwasserlandschaft Europas zu entdecken. Das Equipment gibt es für Spontan-Entschlossene meistens sogar vor Ort zu mieten oder zu kaufen, viele Tauchschulen bieten auch geführte Schnorcheltouren an. Wer also schwimmen kann und Lust auf eine ganz besondere Art von Sightseeing hat, der sollte im nächsten Urlaub unbedingt einfach mal abtauchen!